2. Preis – Neugestaltung des "Fuldaufers zwischen den Brücken" in Rotenburg an der Fulda

Rotenburg, das Altstadtjuwel an der Fulda, rückt ans Wasser – Zwischen der Brücke der Städtepartnerschaft und der Alten Fuldabrücke spannt sich ein blau-grüner Landschaftsraum auf, der von pittoresker Fachwerkbebauung gerahmt wird. Ein einmaliges Ensemble in Nordhessen das sowohl für die Rotenburger, als auch für die zahlreichen Touristen als Anziehungspunkt wirkt. An dieses einzigartige Stadtbild knüpft das Konzept – Vis-à-Vis der Stadtufer – an. Vorhandene Potentiale werden aufgegriffen und durch sensible Eingriffe gestärkt. Die wertvollen Raumkanten des Alt- und Neustädter Ufers werden durch hochwertige Promenaden und Platzfolgen neu akzentuiert. Auf diese Weise tritt die Stadt ans Wasser und bekommt unter Berücksichtigung heutiger Bedürfnisse der Stadtentwicklung einen Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Generationen.

Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts:

  • Neustädter Ufer:

Der vorgeschlagene Stadtbalkon am Neustädter Platz wird kontrovers diskutiert. Positiv wird durch die Jury bewertet, dass der Balkon eine neue Qualität am Fluss mit dem Blick über die Fuldainsel hin zur Altstadt schafft. Es gelingt eine selbstverständliche Anbindung des Bereiches ‚Am Kies‘, die zu einer Verbesserung an dieser Stelle beitragen wird. Wenig überzeugend ist die Ausgestaltung mit einer durchgehenden Baumreihe, die den Raum zur Fulda hin unglücklich teilt. Hier wird die Chance einen Platz entstehen zu lassen nicht erkannt. Gleichwohl ist die südlich anschließende offene Uferwiese an dieser Stelle eine zurückhaltende und sympathische Geste.

  • Altstädter Ufer:

Als starkes freiräumliches Element bildet die Promenade einen Sockel für die Altstadtbebauung. Zwei im Belag abgesetzte Plätze markieren den Anfang und Endpunkt der Promenade als Orte der intuitiven Orientierung. Im Bereich an der Brücke der Städtepartnerschaft wird durch die Baumpflanzungen ein gelungener Abschluss gegenüber den angrenzenden Parkplätzen gefunden. Gestalterisch und räumlich sehr geschickt gelingt die Integration der Gastronomieflächen und die Ausformulierung des Eingangs zur Altstadt. Mit diesem Vorschlag gelingt die Rückgewinnung des freien Auenraums bei flächengleichem und optimiertem Angebot für die Außengastronomie. Die Offenheit der innerstädtischen Auenwiese wird als besondere Qualität erhalten und entwickelt. Hier entstehen weite und vielfältig nutzbare Freiräume mit direktem Zugang zum Fuldaufer.

  • Fuldainsel:

Durchweg positiv wird die Freihaltung der Insel von intensiven Nutzungen gesehen. Die Verfasser haben die besonderen Potentiale des Ortes erkannt und entwickeln diese geschickt und mit Respekt für den historischen Bestand weiter (freigestellte Altstadtfassade, offene Auenwiese, stadträumliche Kontinuität Neustadtufer).